#20 Medikationsanalyse in der Praxis
Shownotes
Dieser Podcast wird Ihnen von der österreichischen Ärzte- und Apothekerbank gewidmet. Gründen, finanzieren, digitalisieren. Die Standesbank ist an Ihrer Seite.
In dieser Episode von ÖAZ im Ohr sprechen wir mit Frau Dr. Dorothee Dartsch aus Hamburg über die Polymedikation bei älteren Personen. Wann ist die Einnahme vieler Medikamente sinnvoll und wann wird sie zum Problem? Wie kann man systematisch vorgehen, um arzneimittelbezogene Probleme zu identifizieren und zu lösen? Freuen Sie sich auf viele praxisrelevante Einblicke.
Fallbeispiel Die Patientin: Frau SG, eine 83-jährige Patientin (162 cm, 65 kg).
**Objektive Parameter: **- Bekannte Diagnosen: essentielle Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes mellitus Typ 2, Polyneuropathie verbunden mit neuropathischem Tremor der Hände sowie eine vor 5 Monaten stattgehabte Beinvenenthrombose mit anschließender Lungenembolie.
- Blutdruck (in der Apotheke gemessen) 150/95 mmHg. Das Blutdrucktagebuch enthält systolische Werte zwischen 135 und 150 mmHg sowie diastolische Werte zwischen 90 und 100 mmHg.
- Laborwerte (Elektrolyte, Blutbild, Gerinnungsparameter, Leber, CK) sind im Referenzbereich. Serumkreatinin 0,8 mg/ml (Krea-Clearance 50 ml/min, berechnet mit AIBW), HbA1c 7,8%, LDL-C 82 mg/dl.
**Medikationsplan:
**Pantoprazol 40 mg 1-0-0 (30min vor dem Frühstück)
Nebivolol 5 mg 1-0-0
Amlodipin 5 mg 1-0-0
Spironolacton 25 mg 1-0-0
Januvia 50 mg 1-0-0
Torasemid 10 mg 1-0,5-0
Moxonidin 0,3 mg 1-0-1
Metformin 1.000 mg 1-0- 1
Primidon 250 mg 0,5-0-0,5
Simvastatin 40 mg 0-0-1
Candesartan 16 mg 0-0-1
Dekristol 20.000 I.E. - 1 Kapsel sonntags
**Nützliche digitale Tools für die Medikationsanalyse **Vorbemerkung: Mit der Ausnahme von Leitlinien, die von den Fachgesellschaften erstellt werden, ist nichts gänzlich kostenfrei. Auch Tools im Internet, die man ohne Geldzahlung verwenden kann, müssen von jemandem erstellt, gepflegt und aktualisiert werden. Daher zahlt man in der Regel mit seinen Daten oder bekommt Werbung geboten – oder die Information an sich ist von Interessen der Seitenbetreiber gefärbt. Das gilt es also jeweils herauszufinden und kritisch zu bewerten. Die folgenden Tools haben sich als hilfreich erwiesen, aber eine Garantie für Richtigkeit, Aktualität und Neutralität kann dennoch nicht gegeben werden. Verwendung auf eigene Verantwortung! Die Links wurden am 23.07.2025 zuletzt überprüft.
**Leitlinien
**https://register.awmf.org/de/start
und Websites der Fachgesellschaften
**Wirkstoffmonografien **https://www.drugs.com/monograph/
**QT-Verlängerung **https://www.crediblemeds.org/ https://www.mdcalc.com/calc/10293/tisdale-risk-score-qt-prolongation
**Anticholinerge Last **https://www.acbcalc.com/ https://medichec.com/ https://anticholinergicscales.es/
**PIM-Listen **https://forta.umm.uni-heidelberg.de/ https://www.priscus2-0.de/index.html https://nhssomerset.nhs.uk/wp-content/uploads/sites/2/STOPP-START-V3.pdf
**Palliativmedizin **https://pall-olu.de/ Niere / Leber https://www.nierenrechner.de/ www.dosing.de https://www.geneesmiddelenbijlevercirrose.nl/zorgverleners/
Ihre Rückmeldungen und Themenwünsche sind uns wichtig – schreiben Sie uns gerne an redaktion@apoverlag.at. Für Fragen zu unseren e-Learning-Angeboten erreichen Sie uns unter elearning@apoverlag.at.
**Disclaimer **Dieser Podcast richtet sich an Fachkreise und dient der Vermittlung von allgemeinem Wissen über pharmazeutische und medizinische Themen. Es werden keine konkreten Therapieempfehlungen oder individuelle Ratschläge für Laien gegeben. Die Inhalte ersetzen keinesfalls den Besuch bei einem Arzt/einer Ärztin oder einer Apothekerin/einem Apotheker.
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